Am Sonntag, 28. Juli 2024 feierten wir im Gottesdienst das Jubiläum „10 Jahre Radwegekirche der EKD“.
Pfr. Günter Daum ließ es sich nicht nehmen, mit dem Rad in die Kirche zu fahren. So hat er es bereits vor 10 Jahren getan, damals mit einem einfachen Tourenrad, heute mit dem E-Bike. So ändern sich die Zeiten. Das Läuten der Glocken und die Orgelmusik begleiteten seine Ankunft im Kirchenraum.
In seiner Predigt ging es um die Frage: Was können wir vom Fahrradfahren fürs Leben lernen?
Er erinnerte sich daran, wie er als Knabe zum ersten Mal ganz alleine und ohne Stützräder gefahren ist. Ein Gefühl von Leichtigkeit, Stolz, Freiheit und Glück stellte sich damals bei ihm ein. Dieses Gefühl, gepaart mit Gottvertrauen, wünschen wir uns ebenfalls. Dazu sagt der Prophet Jesaja:
„Die auf Gott vertrauen, bekommen neue Kraft, dass sie fliegen wie Adler, dass sie rennen und nicht matt werden, dass sie laufen und nicht müde werden.“
Vom Fahrradfahren steht leider nichts in der Bibel, das gab es damals noch nicht. Aber mit dem Rennen und Laufen ist im übertragenen Sinne sicher auch das Fahrradfahren gemeint. Es spiegelt viel von dem wider, worum es im Leben geht: Fahrradfahren als ein Stück Lebenskunst – und als ein Bild für den christlichen Glauben.
Da ist die Sache mit dem Gleichgewicht. Das Seltsame am Fahrradfahren wie am Leben ist, dass wir es nur dann halten können, wenn wir in Bewegung bleiben und treten und nach vorne fahren. Ja, solange wir treten und in Bewegung bleiben, bleiben wir auf dem Rad.
Alles hat seine Zeit:
Die Ernennung zur Radwegekirche hatte seine Zeit - die Erinnerung an vergangene 10 Jahre hatte seine Zeit.
Wir dürfen stolz darauf sein, eine von ca. 350 Radwegekirchen in ganz Deutschland zu sein.
Text: Erika Gstaiger